FCO ringt TürkGücü Darmstadt nieder

Ein harter Brocken stand für den FCO am Donnerstagabend auf dem Programm. Gegner TürkGücü Darmstadt ist aktuell das Team der Stunde in der A-Liga Darmstadt. Die letzten vier Begegnungen konnte man gewinnen und dabei 26 Tore erzielen. Darunter war auch ein knapper 1:0-Erfolg bei Tabellenführer SG Modau. So mausern sich die Gäste neben den Aufstiegsfavoriten aus Modau, Erzhausen und St. Stephan mittlerweile zum Geheimfavoriten. Aber auch der FCO liegt nach dem verpatzten Start nach der Winterpause inzwischen im Soll und konnte aus den letzten 6 Spielen 16 Punkte holen. Dem Favoriten wollte das Team von Fatih Kilicarslan möglichst lange Paroli bieten und am Ende vielleicht für eine Überraschung sorgen. Leider musste der Doppeltorschütze vom Sonntag Alexander Mudrak passen, für ihn kehrte Hakan Dogru in die Startelf zurück.

Die Partie begann optimal für den FCO. Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt als Baran Kilic Jens Wissel im Strafraum freispielte und der von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoss verwandelte Abidin Caglar sicher zum 1:0. Der Favorit aus Darmstadt wirkte in der Anfangsphase noch nicht richtig wach, während der FCO von Beginn an hochkonzentriert zu Werke ging. Das war auch dringend nötig, denn die Gäste waren mit ihren schnellen Offensivkräften stets gefährlich. In der 7. Minute ein erster Warnschuss, der aber am Tor vorbeiging. TürkGücü kam nach 10 Minuten langsam besser ins Spiel, der FCO stand aber sehr sortiert und konzentriert in der Defensive und versuchte die Räume eng zu machen. In der 13. Minute lag der Ball nach einem Freistoss von Abidin Caglar wieder im Tor. Der Referee entschied aber auf Abseits. Kurze Zeit später köpfte Fabrizio de Paola eine Flanke von Baran Kilic über das Tor. Auf der anderen Seite führte einer der gefürchteten  Konter zur ersten großen Chance für die Gäste. Nach einem steilen Pass aus dem Mittelfeld lief ein Darmstädter alleine auf das Tor zu, sein Abschluss war aber zu schwach und Lukas Schneider hatte keine Probleme (17.). Der FCO stand auch weiterhin sehr gut und konnte die Angriffsbemühungen der Gäste meist schon früh in der gegnerischen Hälfte unterbinden. In der 23. Minute konnten die Gäste dann aber doch ausgleichen. Zunächst landete ein strammer Schuss aus 18 Metern an der Torlatte, der Ball kam aber wieder zum gleichen Spieler zurück und der hämmerte das Spielgerät aus 15 Metern unhaltbar für Lukas Schneider zum 1:1 ins Tor. TürkGücü hatte sich den Ausgleich mittlerweile verdient, weil es nach schwachem Beginn immer besser ins Rollen kam. In die Überlegenheit der Gäste konnte der FCO in der Folgezeit das Spiel immer wieder einmal beruhigen und bekam die präzisen und schnellen Offensivaktionen weitestgehend wegverteidigt. Zudem bekam das Team von Fatih Kilicarslan auch in der Offensive wieder zunehmend Chancen. In der 42. Minute sperrte Can Luca Aydogan an der Strafraumgrenze Hakan Dogru frei, dessen Schuss zischte aber knapp über die Latte. In der Nachspielzeit stand dann nochmals FCO-Keeper Lukas Schneider im Mittelpunkt. Einen Schuss aus 16 Metern konnte er entschärfen und im Anschluss auch noch den Nachschuss aus kurzer Entfernung parieren. So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Mit dem Wissen, das Spiel unbedingt gewinnen zu müssen, um die Aufstiegschance zu wahren kamen die Gäste mit mehr Druck aus der Kabine. Der FCO wurde in der eigenen Hälfte eingeschnürt und die Defensive kam erstmals so richtig ins Schwimmen. In der 50. Minute konnte Lukas Schneider mit einem Reflex gerade noch das 1:2 verhindern. Wenige Minuten später kam ein TürkGücü-Spieler nach einer schnellen Kombination im Strafraum zum Schuss, Lukas Schneider war aber wieder zur Stelle. Der FCO kam unbeschadet durch diese schwierige Phase und konnte die Partie nach einer Stunde wieder ausgeglichener gestalten. Die Hausherren kamen jetzt wieder besser in die Zweikämpfe, größere Gefahren konnten vom eigenen Tor ferngehalten werden. Aufpassen musste man aber weiterhin, wenn die Gäste steil in die Spitze spielte und die schnellen Angreifer ins Szene setzte. Das Team von Fatih Kilicarslan hatte sich mittlerweile aber gut darauf eingestellt und konnte diese Pässe meist schon früh unterbinden. Auch in der Offensive gelang den Hausherren zunehmend wieder mehr. In der 68. Minute hatte Sinan Ceylan die große Möglichkeit zur Führung. Aus dem Mittelfeld wurde der Oldie mit einem Steilpass auf die Reise geschickt, schob den Ball dann aber am Tor vorbei. Während die Gäste ihre Linie verloren, übernahm der FCO mehr und mehr das Geschehen. Daher war der erneute Führungstreffer in der 77. Minute nicht ganz überraschend und auch nicht unverdient. Ahmet Can Caglar spielte im Strafraum drei Gegenspieler aus und schoss dann nach der tollen Einzelaktion zum 2:1 ein. TürkGücü wirkte nun etwas geschockt und konnte in der Folge keinen Druck aufbauen. Die Gastgeber kontrollierten die Partie wieder besser. Zudem wurde es jetzt von Seiten der Gäste hektischer, was zu einer 10-Minuten-Strafe in der 88. Minute führte. In der Schlussminute hatte nochmals Sinan Ceylan die Chance, den Sack zuzumachen. Wieder stand der FCO-Stürmer nach einem feinen Pass von Hakan Dogru frei vor dem Tor, konnte den Ball aber wieder nicht versenken. So musste der FCO bis zum Ende der 5-minütigen Nachspielzeit zittern. Die Gäste schafften es aber nicht mehr, die Ober-Ramstädter Defensive zu überwinden und der FCO feierte einen letztlich verdienten Sieg.

Der FCO zeigte an diesem Tag in allen Mannschaftsteilen ein tolles Spiel und konnte die hochkarätig besetzte Offensive der Gäste weitestgehend in Schach halten. Doch auch in der Offensive hatte man mehrere gute Möglichkeiten, das Spiel schon früher zu entscheiden.

FC Ober-Ramstadt: Lukas Schneider – Turgay Yilmaz, Emre Erol, Sascha Ihrig, Tarik Ilhan –  Fabrizio de Paola, Jens Wissel, Baran Kilic, Can Luca Aydogan (57. Min. Ahmet Can Caglar), Hakan Dogru – Abidin Caglar (57. Min. Sinan Ceylan)

Weiter standen zur Verfügung: Vincent Prölß, Max Prölß

Tore:  1:0 (3. Min. Abidin Caglar), 1:1 (23. Min. Cihat Cakmak), 2:1 (77. Min. Ahmet Can Caglar)

Besondere Vorkommnisse: 88. 10-Minuten-Strafe gegen Türk Gücü, 90. + 4. Rote Karte gegen Türk Gücü

Veröffentlicht: 14.04.2022 von Thomas Weber